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Entfernungszonen

 

 

 

Entfernungzonen

   
Bei der Anwendung von Entfernungszonen wird ein Puffer mit einem bestimmten Abstand um ein Objekt gebildet. Es können auch mehrere Pufferzonen mit verschiedenen Abständen um ein Objekt gelegt werden. Die Anzahl der Zonen und die Abstände oder Größen der Zonen lassen sich ebenso wie die Methode zur Ermittlung der Abstände variabel definieren. Die Methoden zur Ermittlung der Abstände lassen sich in drei Kategorien einteilen: Berechnung über die Luftlinie, die Routingfunktion und die Potenzialberechnung .

Die erste Variante ist die Ermittlung der Entfernungszonen über die Luftlinie. Bei dieser Methode wird um das entsprechende Objekt ein Kreis im eingegebenen Abstand gezogen, der dann die erste Pufferzone darstellt.

Die zweite Methode, die Routingfunktion, ist eine verfeinerte Lösung der Luftlinienvariante; sie bezieht sich in ihren Berechnungen auf das Straßennetz. Dieses Netz ist in einzelne Straßenabschnitte unterteilt, die wiederum verschiedene Attribute besitzen. Zu den Eigenschaften gehören beispielsweise die Straßenabschnitts-ID, die Koordinaten und die Angabe über die Richtung des Abschnitts (Oneway). Eine weitere Möglichkeit ist auch die Angabe der Streckenlänge und -dauer. Die Berechnung der Entfernungszonen setzt drei Schwerpunkte: Buffer, konvexe Hülle und eine bausteinbasierte Variante.

Eine weitere Möglichkeit, Zonen zu generieren, besteht bei der Berechnung in Abhängigkeit von einem Potenzial. Bei dieser Variante spielen nicht die schnellsten oder kürzesten Wege die entscheidende Rolle, sondern das Erreichen der eingegebenen Zielwerte des Attributs eines anderen Layers. Im Einzelhandel verwendet man hierfür beispielsweise als Richtwert oft die Kaufkraft oder die Haushalte. Die entsprechende Aufgabenstellung für die Methode der Potenzialermittlung würde dann wie folgt lauten: Suche in der Nähe des Standorts XY alle Wohnquartiere bis die Summe der Kaufkraft von 500 Millionen Euro erreicht ist. Oder: Wann werden 1000 Haushalte für eine Werbeaktion erreicht?

Im Folgenden wird dargestellt,wie mit diesen Techniken eine Notrufkarte für den Pflegebetrieb erstellt werden kann. Im Bereich der Altenpflege gibt es als Sicherheits- und Vorsorgeinstrument ein so genanntes "Haus-Notruf-System". Dieses System wird vor allem im ambulanten Bereich eingesetzt. Die betreffenden Personen tragen eine Art mobilen Handsender, auch Funkfinger genannt, mit sich. Er ist so klein, dass er an eine Kette oder am Armband festgemacht werden kann . Dieses Gerät hat eine Verbindung zu einer Basisstation, die an das Haustelefon geschalten ist.

Die Station ist so eingestellt, dass bei Betätigen des Funkfingers eine Sprechverbindung zum Pflegedienst erstellt wird. Dieser ist 24 Stunden lang von geschultem Personal besetzt . Im Pflegedienst selbst sind der Wohnungsschlüssel sowie eine Krankenakte des Patienten hinterlegt. So werden Kosten für das Aufbrechen der Tür vermieden und für schnelle individuelle Hilfe kann gesorgt werden. Sollte ein Notfall eintreten, muss der Hilfebedürftige, soweit möglich, nur noch diesen Knopf betätigen und die Sprechverbindung zum Pflegebetrieb wird aufgebaut die entsprechende Hilfe kann kommen. Auf der Basis eines solches Systems kann ein Pflegebetrieb eine sehr zeitnahe Notfallversorgung anbieten. Um dies werblich zu präsentieren, besteht die Möglichkeit diese Notfallbereitschaft durch eine so genannte "Notrufkarte" zu visualisieren. Diese Karte soll mit Entfernungszonen die Erreichbarkeit des Pflegebetriebs OETTEL GbR zu den vorhandenen Kunden aufzeigen und potenziellen Neukunden den Versorgungsgrad ihres Wohnorts darstellen.

Nicht alle Methoden sind für die praktische Aufgabenstellung der OETTEL GbR geeignet. Priorität ist das schnelle Erreichen des Unfallortes und nicht beispielsweise die Berechnung des kürzesten Wegs oder des Benzinverbrauchs. Da der Pflegebetrieb als Fortbewegungsmittel das Auto nutzt, kann die Erreichbarkeit des Pflegebetriebs nur in Kombination mit dem Straßennetz realisiert werden. Auf Grund dieses Umstands fallen die Luftlinien- sowie die Potenzialberechnung aus.
Dabei stehen mehrere Optionen (Buffer, konvexe Hülle, bausteinbasiert) zur Verfügung, die nach den Einheiten Minuten oder Meter differenziert werden können. Die bausteinbasierte Variante zeigt als Ergebnis andere Elemente als das Straßennetz (Wohnquartiere, etc.) an und kann dadurch für die Fragestellung nicht optimal genutzt werden. Konvexe Hülle und Buffer ermitteln als Ergebnis das Straßennetz und deren Zonen. Bei der Methode Konvexe Hülle werden die Straßen in die entsprechenden Zonen unterteilt, auch wenn die Straßen selbst nicht markiert sind. Bei der Methode Buffer sind die Zonengenerierung sowie das sichtbare Ergebnis nur von den Straßen abhängig. Als Ergebnis können mit der Methode Buffer oder Konvexe Hülle also die Entfernungszonen über das Routing optimal dargestellt werden.





Der Unterschied zwischen den beiden Methoden ist lediglich eine Frage der graphischen Darstellung.
   
   
   
   
 

 

 

 
     

   © 2009 by Lena Kehl •  lena.kehl@gmx.net