Einführung

Diese Arbeit befasst sich mit der barrierefreien Darstellung von Webinhalten im Kontext mit dem OpenInfRA-Projekt (Open Information System for Research in Archeology). Unter Barrierefreiheit (auch Zugänglichkeit - direkte Übersetzung des Begriffes „Accessibility“ aus dem Englischen) versteht man in dem Zusammenhang den uneingeschränkten Zugang zu Informationen und Funktionen von Internetauftritten für jeden Menschen (vgl. §4 Behindertengleichstellungsgesetz (BGG)). Das beinhaltet auch beeinträchtigte Personen, die beispielsweise motorisch eingeschränkt, sehbehindert oder auch schwerhörig bzw. gehörlos sind.

Bei OpenInfRA handelt es sich um ein noch in Entwicklung befindliches Informationssystem zur Dokumentation und Publikation archäologischer Forschungsprojekte. Die Projektbeteiligten sind die Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (Fakultät Geoinformation) mit dem Deutschen Archäologischen Institut und der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus (Lehrstuhl Vermessungskunde und Lehrstuhl Datenbank- und Informationssysteme). Eine Förderung im Rahmen der Ausschreibung „Informationsinfrastrukturen für Forschungsdaten“ besteht seit 2011 durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft.

Ausgangspunkt dieser Arbeit ist die Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung (BITV) 2.0 vom 12. September 2011. Der Zweck dieser Verordnung ist es, das Webangebot in Deutschland zugänglicher zu gestalten. In erster Linie ist die Verordnung für Behörden zwingend, eine Umsetzung im privaten Sektor wünschenswert. Diese Arbeit verzichtet an dieser Stelle auf die Behandlung der unterschiedlichen Beeinträchtigungsarten und setzt direkt an die vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales erlassene Verordnung an.

Zielstellung

Zielstellung dieser Arbeit ist es, die BITV 2.0 sowie relevante Dokumente zu analysieren und die vorhandenen BITV 2.0-Anforderungen und -Bedingungen auf das OpenInfRA-Projekt abzubilden. Dabei sollen relevante BITV-2.0-Bedingungen identifiziert und ggf. in einer Feinspezifikation näher beschrieben werden.

Des Weiteren werden die Umsetzungsmöglichkeiten des Systems mit den aktuellen Webtechnologien HTML5 und CSS betrachtet, die die barrierefreie Darstellung unterstützen. Die W3C-Spezifikation von HTML5 wird nach Aussagen des W3Cs voraussichtlich 2014 als Empfehlung ausgesprochen, kann aber schon jetzt verwendet und (teilweise beschränkt) in Browsern dargestellt werden. Des Weiteren werden Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt, wie die Codestruktur für die barrierefreie Darstellung auszusehen hat bzw. worauf geachtet werden muss. In wieweit die Umsetzung mittels HTML5 und CSS geeignet ist, wird im Anschluss diskutiert.

Ein weiterer Aspekt ist die Betrachtung von Testwerkzeugen, Testverfahren und automatisierten Tests, die bereits zur Verfügung stehen, um Webseiten auf Barrierefreiheit zu testen bzw. um bestimmte Situationen zu simulieren.

Der Praxisteil (vgl. Implementierung) wendet die hier erarbeiteten Inhalte praktisch an einem Diskursbereich von OpenInfRA an.