Interaktive Kartenanwendungen werden immer beliebter. Das Medium Internet bietet dabei
eine ideale Plattform zur Präsentation von Geodaten, da “Web-Mapping-Anwendungen leicht
auf spezifische Anforderungen der Nutzer zugeschnitten werden können und da sie keine
lokale Softwareinstallation erfordern”
1. Das erkannte auch Google und setzte
mit der Veröffentlichung von
Google Maps im Februar 2005 einen Meilenstein in puncto
Benutzerfreundlichkeit internetbasierter Kartenanwendungen. Neben der Interaktivität durch
Anzeige verschiedener Karten, einer komfortablen Suchfunktion oder einem Routenplaner,
beeindruckt die Anwendung vor allem mit der hohen Geschwindigkeit bei der Navigation
und Anzeige der Karte. Durch eine Teilung der Karte und dem Vorladen der Kacheln
außerhalb des Anzeigebereich, steht dem Benutzer der gewählte Kartenausschnitt ohne große
Wartezeiten zur Verfügung. Kartenanwendungen, die diese Funktionalität unterstützen, sind
Gegenstand dieser Arbeit und sollten näher untersucht werden.
Fachliche Sicht
Die vom Open Geospatial Consortium bereitgestellten Standards für
verschiedenste Schnittstellen eines Geodienstes ermöglichen das Kombinieren von Web
Services, um so den Informationsgehalt zu erhöhen. Mit steigender Anzahl der verwendeten
Web Services steigt die Serverlast und beeinträchtigt so die Performance der Anwendung.
Heutige Web-Mapping-Applikationen werden jedoch immer leistungsstärker und übernehmen
Aufgaben, die vorher nur serverseitig umgesetzt wurden. Die clientseitige Unterstützung der
Kachelung von Karten bietet dabei ein hohes Potenzial bei der Verbesserung der Performance
von Kartenanwendungen.
Um dabei die Interoperabilität von Web Services beizubehalten, sind auch bei kachelnden
Diensten standardisierte Schnittstellen notwendig. Der seit April 2010 veröffentlichte
OpenGIS Web Map Tile Service Implementation Standard bietet nun den ersten Lösungsansatz
für kachelnde Dienste in standardkonformen Systemen. Ziel soll es sein, einen
Tile
Caching fähigen Map Client zu implementieren, der sowohl WMTS als auch WMS unterstützt.
Weiterhin sind Vorschläge zur Integration eines solchen Clients in die Basiskomponente
Geodaten des Freistaats Sachsen zu machen.
1. Behncke, Kai ; Hoffmann, Karsten ; Lange, Norbert d. ; Plass, Christian: Web-Mapping,
Web-GIS und Internet-GIS – ein Ansatz zur Begriffsklärung.
In: Kartographische Nachrichten Jg. 59 (2009), Nr. 6, S. 303–308