Ausblick

Es konnten viele interessante Ansätze im Rahmen dieser Masterarbeit nicht oder nicht vollständig umgesetzt werden. Auf diese soll im folgenden Ausblick näherer eingegangen werden. Den Anfang macht eine Betrachtung zur Verallgemeinerung der Transformation. Eine Verallgemeinerung der Transformation und somit ihre Anwendung auf andere Klassen der Datenspezifikation (DS) Geophysik oder auch andere INSPIRE-Themen ist sehr gut möglich. Grund hierfür ist, dass mit dem SQL/XML Standard jegliche XML-Syntax und/oder XML-Struktur umgesetzt werden kann. Es ist möglich über die xmlattributes-Funktion alle benötigten Namensräume zu deklarieren. Auch kann das jeweils benötigte Schema so eingebunden werden. Über die Funktion xmlelement können dann alle Elemente des jeweiligen Zieldokuments angelegt werden. Die Verschachtelung dieser Elemente kann dabei sehr komplex sein. Eine Umsetzung für Messdaten ist in dieser Hinsicht kein Problem. Es müssen vorher aber noch die Fragen bzgl. der Darstellung von Messgrößen und vor allem des Datenschutzes geklärt werden. Über PL/SQL Packages ist zudem eine Modularisierung der Transformation möglich, so dass auch die Aktualisierbarkeit und Wartbarkeit annehmbar ist. Bevor die Transformation aber auf andere Klassen oder Themen übertragen werden kann, ist es zunächst aber einmal notwendig die aktuelle Umsetzung noch zu verbessern. In erster Linie ist die Automatisierung des gesamten Prozesses umzusetzen. Dafür ist der wahrscheinlich einzige Weg die Programmierung einer PL/SQL Prozedur, vermutlich mit dem UTL_FILE Package. Zur Problematik des Datenexports aus Oracle DB schreibt auch Jürgen Sieben: „Möchten Sie Tabellendaten als CSV exportieren, steht Ihnen kein direktes Werkzeug zur Verfügung. […] Vielleicht wird in einer späteren Version der Datenbank eine einfachere und vor allem performantere Möglichkeit existieren, derzeit ist mir darüber aber nichts Bekannt. Oracle geht offensichtlich davon aus, dass Daten, sind sie einmal bei Oracle angekommen, sozusagen am Ziel ihrer Entwicklung sind […]“ [1]. Außerdem ist zu untersuchen, ob der aktuell finale SQL-Befehl zur Erzeugung der GML-Instanzen nicht doch durch weitere Funktionen oder Prozeduren zu vereinfachen ist. Eine Möglichkeit wäre es, die aktuell noch mit einer Funktion erfassten fünf Messverfahren auf fünf einzelne Funktionen oder Prozeduren zu verteilen. Nach der Automatisierung des Exports, mittels SQL, wäre es sinnvoll auch einen Job einzurichten, welcher in regelmäßigen Abständen die Transformation ausführt und somit dafür sorgt, dass die Daten aktuell bleiben. Ein Job für eine fikitve Prozedur prc_gmlErzeugung der zum 30.6 starten würde und dann alle sechs Monate eine Aktualisierung der Datensätze durchführen würde, könnte wie folgt aussehen:



Des Weiteren würde es sich lohnen Performance der Transformation zu verbessern. Die Ausführung der Transformation im aktuellen Stand dauert 23 Sekunden für nur gut 1000 Datensätze. Dies ist noch sehr Verbesserungswürdig, speziell vor dem Hintergrund, einer Umsetzung für größere Datenmengen. Eine Verbesserung der Performance könnte beispielsweise durch eine bessere Umsetzung der Funktionen erreicht werden. Die Verwendung einer oder mehrerer XSLT entweder zum Erzeugen der vollständigen Zielstruktur oder zur Anpassung an Änderung in neuen DS könnte ebenfalls in Zukunft eine lohnende Aufgabe sein. Insbesondere wäre hier mit den speziellen Anforderungen von maximal 4000 Zeichen für ein Stylesheet umzugehen. Ebenfalls kann die Umwandlung von UML Modellen zu XML-Stylesheet noch verbessert werden, speziell über eine Automatisierung des Prozesses z.B. über eine Batch-Datei. Auch das erzeugte Stylesheet ist noch verbesserungswürdig. Es sollte das Ziel sein die erzeugten Daten über einen INSPIRE-konformen Downloaddienst z.B. in Form von Atom-Feeds bereitzustellen. Auch hier wäre eine Automatisierung des Gesamtprozesses über eine Batchdatei umsetzbar und sinnvoll. Abschließend ist somit festzuhalten, dass auch weiterhin für das Forschungsfeld INSPIRE-Transformation mit DB-Mitteln und auch für die Umsetzung der Transformation für Daten der Geophysik genügend lohnenswerte Untersuchungsansätze bestehen.


Quellen:
[1] SIEBEN, J. (2015): Oracle SQL – Das umfassende Handbuch. Bonn.