Motivation und Zielstellung

Die Arbeit beschäftigt sich mit einem Thema im GIS-Umfeld eines Energieversorgungsunternehmens - der DREWAG NETZ GmbH.

Im Stadtgebiet Dresdens ist sie für den Betrieb des Strom/Informationstechnik-, Trinkwasser-, Gas- und Fernwärmenetzes verantwortlich. Darunter fällt auch die Bestandsdokumentation sämtlicher Leitungen und Anlagen, allgemein Betriebsmittel genannt. Nach der Einmessung von Betriebsmitteln werden diese mit Hilfe des Geoinformationssystems Smallworld erfasst. Dies dient der Erstellung verschiedener Planwerke für Leitungsauskünfte, Projektierungsaufgaben und Instandhaltungsarbeiten. Die digitale Führung der Betriebsmittel hielt zu Beginn der 2000er Jahre Einzug. Die Erfassung der bestehenden Betriebsmittel wurde durch Digitalisierung analoger Planunterlagen realisiert.

Als topografische Grundlage wird die Digitale Stadtkarte (DSK) des Städtischen Vermessungsamtes Dresden (StVA) verwendet. Diese enthält die Topografie des gesamten öffentlichen Verkehrsraums einschließlich privater, aber öffentlich nutzbarer Grundstücke im Maßstab 1:500.

Innerhalb der DREWAG NETZ sind 2 getrennte Sachgebiete für die Kabelmedien und die Rohrmedien mit den Aufgaben der Bestandsdokumentation betraut. Infolge der unterschiedlichen Vorgängerunternehmen bestanden bei der Gründung der DREWAG 1997 noch strukturelle Unterschiede zwischen beiden Sachgebieten. So kamen damals noch verschiedene Geoinformationssysteme zum Einsatz. Ein weiterer Aspekt ist die verschiedenartige Herangehensweise bei der Verwendung der DSK in den Sachgebieten. Dazu zählen der Prozess der Laufendhaltung und der Umgang mit Ersatzgeobasisdaten, die durch Einmessungen der Betriebsmittel erhalten werden. Aus diesen Gründen weicht die DSK beider Sachgebiete immer weiter voneinander ab. In einer Projektarbeit, welche als Vorstudie zu dieser Masterarbeit angefertigt wurde, sind die aktuellen Prozesse sowie deren Entstehung dokumentiert.


Vergleich der DSK: Rohrmedien-rot, Kabelmedien-blau



Mit der gemeinsamen Nutzung des Smallworld-GIS ist in der Zwischenzeit die Voraussetzung geschaffen worden, eine einheitliche Nutzung der DSK umzusetzen. Die für 2015 geplante ALKIS-Einführung in Sachsen und dem damit einhergehenden Bezugssystemwechsel von RD83/GK zu ETRS89/UTM begünstigt das Vorhaben zusätzlich. Grund dafür ist die Koordinatentransformation aller Betriebsmittel-Fachdaten in das neue System. Ziel dieser Arbeit ist es, unter Berücksichtigung des Ist-Zustandes, ein entsprechendes Konzept zu entwickeln.


Geplantes Ablaufschema

Wie in der Abbildung sichtbar wird, ist das globale Sollkonzept zweigeteilt. Zum einen enthält es das zukünftige Management der Geodaten, speziell der Topografie von DSK und Ersatzgeobasisdaten. Der andere Teil befasst sich mit der Migration, welche beschreibt, wie ein Übergang von den aktuellen Prozessen hin zum geplanten Geodatenmanagement erfolgen sollte. Dabei muss das Gesamtkonzept verschiedenen Anforderungen beider Sachgebiete Rechnung tragen.